Aus dem Leben eines Trainers:
Die Szene:
Ein Seminarraum, die Stühle und Tische sind nach vorne gerichtet.
Es ist ein Vertriebsseminar und die Teilnehmer sitzen bereits.
Der Trainer fragt: „Was sehen Sie dort?“
Er zeigt nach vorne, wo er drei Stühle platziert hat.
Nach einigem Zögern kommen Antworten wie:
„Wir machen jetzt bestimmt ein Rollenspiel.“
„Sieht aus wie eine Verhandlung.“
„Der Kunde“
„Ein Verkaufsgespräch“
Ich bin in diesem Fall der Trainer und frage mich:
„Was habe ich falsch gemacht? Habe ich eine falsche Frage gestellt? Ist die Anordnung der Stühle
nicht eindeutig? Habe ich etwas gesagt oder getan, was die Teilnehmenden gerade verwirrt?“
Interessanterweise antwortet niemand auf meine Frage. „Was sehen Sie dort?“
Vielmehr wird hineininterpretiert, geraten oder sonst etwas gesagt. Mal abgesehen von der üblichen
Skepsis, der ich zu Anfang eines jeden Seminars bei den Teilnehmenden sehe, ist es in den letzten
Jahren sehr auffällig, wie viele Kommunikationen komisch verlaufen.
Meine Vermutung:
Die Leute hören nicht mehr richtig zu! Sie sind gedanklich schon immer zwei Schritte weiter,
obwohl Sie nicht wissen, was gerade, aktuell passiert.
In der heutigen Zeit, die gefühlt immer schneller läuft, verstehe ich die Menschen, die nach
Abkürzungen oder schnelleren Abläufen suchen. Das ist zwar nachvollziehbar, aber grundsätzlich
schwierig. Denn so entstehen viele Fehler, die am Ende des Tages mehr Zeit kosten als die Zeit,
die ich mir nehme, um richtig zuzuhören.
Menschen interpretieren und hoffen richtig zu liegen:
Da weiß der Vertriebsmitarbeiter schon nach zwei Sätzen des Kunden, wo sein Problem ist.
Da kommt die Führungskraft mit einer Lösung, für ein Problem, was der Mitarbeitende so gar
nicht beschrieben hat.
Da entscheidet ein Geschäftsführer ein Vorgehen, dass den Kunden am Ende verärgert.
Ich beobachte diese Dinge jeden Tag und habe ein Grundproblem der heutigen Zeit
als Hauptgrund ermittelt. Das schlechte ZUHÖREN.
Nur wenige Menschen nehmen sich noch die Zeit, eine Erklärung eines anderen Menschen wirklich
nachvollziehen zu wollen. Teils aus Zeitdruck. Teils aus dem Gefühl, der Andere kann sein
Problem nicht richtig beschreiben. Vielleicht ist er/sie zu ausschweifend oder findet nicht auf
Anhieb die richtigen Worte.
Welche Gründe auch dahinterstecken. Diese mangelnde Bereitschaft, sich in den Anderen
hineinversetzen zu wollen, kostet unsere Wirtschaft viel Geld und jeden Einzelnen viel Zeit.
Da die „Nacharbeiten“ eines solchen Verhaltens wesentlich größer sind.
Diese Kosten sieht niemand und sie gehen, meiner Schätzung nach, in die Millionen.
Die Nacharbeiten nehmen heutzutage sicher 30-50 % der Arbeitszeit an. Zeit, die man
bei professioneller Vorbereitung sparen könnte, wenn das Zuhören richtig erlernt worden wäre.
Echtes Zuhören beginnt damit, die Insel des Anderen verstehen zu wollen.
„Was meint er/sie damit? Wo liegt genau das Problem? Wie verstehe ich das gerade Gesagte?“
Viele Menschen bleiben auf ihrer eigenen Insel und versuchen das Problem von dort aus zu lösen.
„Was ist die Situation? Ich weiß schon, was er/sie meint! Wie würde ich das lösen?“
In meinen Coachings in Unternehmen erlebe ich jeden Tag Situationen, die aufgrund von
Missverständnissen oder schlechter Kommunikation zu den ganzen kleinen und mittleren
„Baustellen“ führt, die Führungskräfte und Mitarbeitende den ganzen Tag beschäftigen.
Einfach gesagt-schwer umgesetzt!
Mein Appell an alle Menschen, die mit Anderen kommunizieren müssen (… und wer ist das nicht😉),
lernen Sie wieder zuzuhören. Fragen Sie nach und wenn das Gespräch deshalb zwei Minuten
länger dauert, als Sie dachten …die eingesetzte Zeit ist es wert. Glauben Sie mir.
Viel Erfolg wünscht
Hans-Gerd Mazur
PS.: Kennen Sie die 5 Arten des Zuhörens? Auf unserer Sample Seite finden Sie ein Infochart dazu. Einfach downloaden. Oder unten den Button anklicken.
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